Der Axel Springer Verlag macht es seit Mitte Oktober vor: Benutzer mit aktivem Adblocker werden von den Seiten der Bildzeitung ausgesperrt. Doch nicht nur für große Webseiten ist dieser Schritt interessant. Auch viele kleinere Webseiten oder Blogs finanzieren sich ausschließlich durch Werbeeinblendungen.
Wie man einen entsprechenden Filter auch auf der eigenen Seite umsetzt erkläre ich hier.

The german Axel Springer publishing company demonstrates a way to block ad-blocking users from their content since october ’15. Free-to-view webpages of the BILD-newspaper are blocked until the visitor deactivates his ad-blocker. This step is also interesting for smaller websites or blogs, only financing themselves through ad-placements. Here is how to block ad-blocking users from your content.

 

English version see below.

<Moralapostel>

Schau mich an: Ich betreibe diese Webseite für meine Besucher kostenlos. Sie dient mir zwar auch als Gedankenstütze und zur Dokumentation selbst gelöster IT-Probleme, doch einen größeren Nutzen sollte sie für Nutzer haben, die sich für die Lösung eines hier behandelten Problems interessieren. Als Gegenleistung dafür blende ich Werbung von Google Adsense ein. Zwei Banner, einmal rechts vom Content, einmal darunter. Wirklich stören tuen diese den Nutzer in meinen Augen nicht.

Ich bin auf die Werbeeinnahmen nicht angewiesen. Das wäre auch schön blöd bei den verhältnismäßig geringen Nutzerzahlen dieser Seite. Doch ich freue mich über die jährliche Auszahlung der Einnahmen, die auch ein Stück weit ein Honorar für mich und die hier bereitgestellten Inhalte darstellt. So hart es klingt, ich bin von dieser Seite nicht abhängig und auch nicht von den Besuchern. Schon garnicht abhängig bin ich von Besuchern die meine Seite zwar besuchen, aber dann vorsätzlich meine Werbung ausblenden. Aus diesem Grund habe ich mich für die Implementierung eines Ad-Block-Schutzes entschieden, auch als eine Art „Selbstversuch ohne Konsequenzen“.

Um den Nutzer eines Werbeblockers erfolgreich auszusperren benötigt man entsprechende Scripte um diese Nutzer (vielmehr deren Browser) erfolgreich zu identifizieren. Diese Scripte schauen auf Basis bestimmter Muster und Blacklists nach, ob der Besucher über ein aktives und als Werbeblocker agierendes Add-On verfügt.

Es gibt viele Ansätze gegen Adblocker im Netz, doch längst nicht alle funktionieren zuverlässig. Das Problem ist häufig, dass ein kleines Projekt ein wirksames Script gegen Ad-Blocker veröffentlicht, dieses dann aber sehr schnell von den großen und finanziell starken Ad-Block-Betreibern umgangen wird. 

Warum sind die Hersteller finanziell so stark aufgestellt? Weil Sie gegen Zahlung großer Summen bestimmte Werbung eben doch zulassen. Und diese Eigenschaft macht die Hersteller dieser Ad-Blocker eben nicht zu den Samaritern der Internet-Surfer, sondern zu einer die Netzneutralität gefährdenden, schmarotzenden Mafia. Wegelagerer des Internets, Erpresser. Diese Organisationen verdienen Geld mit einer Leistung, die man ohne sie nicht bräuchte. Und jeder Nutzer mit aktivem Ad-Blocker hilft Ihnen ein Stück weiter zu Ihrem Zeil, dass in Zukunft die Ad-Blocker bestimmen, was die User zu sehen bekommen. 

Schluss mit meinem idealistischen Geschwafel. Doch ich glaube so mancher User weiß garnicht, was er da eigentlich unterstützt.

</Moralapostel>

 

Ich habe also in den letzten Tagen verschiedene Maßnahmen geprüft und musste feststellen dass viele der Projekte, gerade Add-Ons für CMS-Systeme, garnicht, oder nur sperrlich funktionieren.

Fündig wurde ich schließlich bei dem Projekt Antiblock.org. Dieses Projekt scheint nicht nur aktiv entwickelt zu werden, es funktioniert nach meinen Tests auch am zuverlässigsten und bietet zudem einen leicht zu bedienenden Konfigurator zur Erstellung der benötigten Scripte. So kann festgelegt werden, ob der Nutzer nur um die Deaktivierung des Ad-Blockers gebeten wird, dann aber fortfahren kann, oder ob er strikt am Besuch der Seite gehindert werden soll. In den Scripten enthalten ist zudem die Möglichkeit Nutzer, deren Browser-Add-Ons nicht durch Javascript ausgelesen werden können, gleich mit auszusperren. Also Nutzer von z.B. „No-Script“ oder ähnlichen Tools.

Der erstellte Code wird im Body-Bereich der Webseite eingebettet und ist somit CMS- oder Plattform-unabhängig.

Mit aktiviertem Adblocker erhält der Nutzer eine als Grafik angezeigte Meldung zu den Details der Einblendung/Sperrung. Der hier angezeigte Text kann frei konfiguriert werden. Eine Auswirkung auf die SEO-Performance der Website sollte das Tool nicht mit sich bringen, da die Crawler der Suchmaschinen keinen Javascript nutzen.

Auf alle Fälle einen Test wert!

 

 English version

 

<virtuecrat-mode>

Look at me: I maintain this website for my visitors without asking for fees. Yes, i use it as a kind of storage for my own solved, or unsolved it-problems, but it should be of greater use for those, searching for one of my published solutions. As some kind of reward for that, I implement ads from the google adsense-network. Two banners, one on the right side, one at the bottom of my content. I don’t think that these kinds of ads disturb my visitors.

To be honest, my life doesn’t depend from what I earn with online-ads. That would be incredibly stupid, because due to the low visitor-counts I gain compared to other major websites, i couldn’t afford anything. Besides I see the yearly payment as some kind of reward for my efforts and my work. As hard as it sounds, you see I am totally independent from my visitors and especially from people who visit my site, knowingly circumventing my ads. Based on this fact, I decided to implement a defense against ad-blockers. I see it as an experiment without consequences.

To lock a user of an ad-blocker out of your site, one needs special scripts to identify those users and their browsers. These scripts look for patterns and blacklisted applications to identify if there are active add-ons like ad-blockers.

The internet is full of projects aiming to protect websites from ad-blockers, but a majority is either not working correct or is completely useless. The problem is, that a small group of activists releases a new defense mechanism, but the financially stable publishers of the ad-blockers circumvent the effort in nearly real-time.

Why are those publishers financially so strong? Because they are bribable. They let ads of paying publishers through their systems, so called „acceptable ads“. This  virtue is what doesn’t make the publishers a good samariter for everyone surfing the web, it makes them a thread to net-neutrality. It makes them a mafia, it makes them the extorting buccaneers of the web. These organisations earn money with a service that would, without them, be totally redundant. Every user with an activated ad-blocker backs them and helps them to control what the user will see in the future. 

So far with my own opinion on ad-blockers in general. But I think that only a minority of users know, what they’re actually supporting with ad-blockers.

</virtuecrat-mode>

 

During the last few days I evaluated different approaches of ad-blocking-defenses, finding out many of them, especially for CMS‘ are simply not working.

The best solution I could find is  Antiblock.org. This project doesn’t only seem to be actively developed, it is, as my tests showed, more stable, reliable and easier to configure than all the other approaches. It comes with a web-based generator for the script. The user can decide if the visitor should only be asked to turn off his or her ad-blocker or if he or she should be forced to do so by completely locking him or her out of the site. The script gives the choice to also lock out people using browser-add-ons that determine the use of java-script, which is needed to identify active ad-blockers. E.g. extensions like „No-Script“.

The generated Code is placed inside the websites body. This way, the solution is independent from the plattform.

With an activated ad-blocker the visitor receives a warning, generated as a graphic, which gives details to the on-screen-mesage or lock-out. This text can be altered in the code of the generated script. There shouldn’t be an impact on seo-performance, as no crawler uses javascript.

You should give it a try.