LED-Beleuchtung in Möbeln nachträglich smart machen mit Osram Lightify oder Philips Hue

Lange habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, meine fest in den Wohnzimmerschränken verbauten LED-Stripes in mein Smarthome zu integrieren. Nun habe ich nicht nur eine funktionierende Lösung gefunden, sondern eine Lösung, die mich richtig begeistert sondern mich nachhaltig begeistert: Ich steure meine LED-Schrankbeleuchtung mit einem Zigbee LED-Controller über das Philips Hue-System. Garnicht so einfach eine normale LED-Leiste an das proprietäre Philips Hue System anzuschließen, aber möglich.

„Dumme“ LED-Beleuchtung „smart“ machen…

Im Jahr 2015 kaufte ich neue Wohnzimmerschränke von Hülsta, deren Glasböden mit RGB-LED-Beleuchtung ausgestattet sind. Leider musste ich schnell feststellen, dass die Möbel, wie zu erwarten, qualitativ hochwertig waren, das Steuerungssystem für die integrierten LEDs aber bestenfalls als billig und rudimentär beschrieben werden konnte. Hier kamen im Standard einfachste RF-Fernbedienungen aus Fernost zum Einsatz, die jeweils nur einen Schrank bedienen konnten. Es lagen also vier Fernbedienungen für vier Schränke im Haus rum. Das Mini-Farbrad dieser Schrott-Fernbedienungen ermöglichte alles, nur keine genaue Farbwahl: Im Endeffekt hatte jeder Schrank eine eigene Farbe, auch wenn man sich vorher minutenlang bemüht hatte, alle Schränke gleich einzustellen.

Ich machte mich auf die Suche nach einem System, bei dem ich alle vier Schränke gleichzeitig, aber wenn gewollt auch unabhängig voneinander steuern konnte. Es musste also ein System mit einer Art Zentrale sein, welche die Steuerbefehle dann an die RGB-Controller der einzelnen Schränke weitergibt. Schon damals gab es verschiedene Systeme zur Auswahl: Philips Hue oder Osram Lightify standen in den Kinderschuhen und auch einige Konkurenz- und Alternativprodukte aus China waren bereits am Markt: Yeelight, miLight und wie sie nicht alle heißen.

Billiglösungen sind oftmals großer Müll…

Ich probierte zunächst yeelight, miLight und Co. aus. Die Original RGB-Controller kappte ich und verdrahtete die LED-Segmente stattdessen mit diesen vermeintlich smarten Controllern. Das Ergebnis: Die Schränke konnten vom Handy aus mit Farbregler zentral gesteuert werden, doch eine Interaktion mit anderen Smarthome-Komponenten wie Homematic, ioBroker und Alexa war, wenn überhaupt, nur eingeschränkt und unzuverlässig möglich. Zudem waren die Systeme häufig von Ausfällen betroffen. Gerade nach Stromausfällen hatte ich häufiger mit Konfigurationsverlust zu kämpfen oder mit dem Verlust der Kopplung zwischen Controller und Zentrale. Dazu kam, dass mit einer Zentrale nur maximal 4 Controller angesprochen werden konnten, was die Erweiterbarkeit stark einschränkte. Außerdem haben diese chinesischen Zentralen im Netzwerk für seltsamen Datenverkehr gesorgt. So erlebte ich beispielsweise eines Tages, dass ich meine miLight-Lampen auch ohne WLAN-Verbindung zum Heimnetz von außen steuern konnte. Klingt erstmal nach einer Komfortfunktion, doch wenn man eigentlich keine Freigaben nach außen für diese Zentrale erteilt hat, dann ist das ganz schön beängstigend. Eigenleben in chinesischen IoT-Geräten, das ist wirklich das letzte was ich will.

Wie kriege ich eine normale LED-Leiste an Lightify oder Hue angebunden?

Wieder machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative. In der Zwischenzeit hatte ich erfahren, dass Homematic (meine zentrale Haussteuerung) mittlerweile nativ die Systeme Osram Lightify und Philips Hue unterstützte. Zwar wusste ich, dass die Umsetzung der Beleuchtungssteuerung mit diesen Systemen vielfach teurer werden würde als mit den asiatischen Produkten, doch die funktionierten ja auch schlichtweg nicht. Eine Sorge blieb aber bestehen: Weder Osram, noch Philips bieten für Ihre Systeme Produkte an, mit denen sich vorhandene LED-Segmente per Kabel ansteuern lassen. Stattdessen versuchen beide Hersteller teure LED-Stripes mit integrierten Controllern zu verkaufen. Das kann ich wirtschaftlich erstmal verstehen, doch selbst wenn ich bereit wäre meine vorhandenen LED-Stripes auszutauschen, ich hätte es garnicht gekonnt, denn die LED-Leisten sind fest in den Glasböden meiner Schränke verbaut.

Mittlerweile wusste ich, dass die Systeme Osram Lightify, Philips Hue oder Ikea Trådfri allesamt das sogenannte Zigbee-Protokoll zur Steuerung der Lichter nutzten. Mit diesem Wissen begab ich mich auf die Suche nach Controllern vom Drittmarkt, die ebenfalls mit Zigbee arbeiteten und fand einige Produkte, die wiederum auch den Betrieb mit Lightify und Hue versprachen. Ich bestellte insgesamt 6 verschiedene Modelle verschiedener Hersteller mit Preisen von 9€ bis 50€ pro Controller. Außerdem bestellte ich mir die Philips Hue Bridge, nachdem es mir (von Beruf Informatiker) nicht gelang ein Osram Lightify Gateway in mein Netzwerk zu integrieren.


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Auch bei den Zigbee-Controllern trennt sich die Spreu vom Weizen

Nachdem ich die Philips Hue Bridge nun in Betrieb genommen hatte, begann ich die insgesamt 6 verschiedenen Controller einzurichten, an die Bridge zu koppeln und an den LED-Leisten anzuschließen.

Anscheinend ist an dem Spruch „Wer billig kauft, kauft zweimal“ immer noch was Wahres dran. Ich musste wohl in den sauren Apfel beißen und für 4 LED-Controller insgesamt fast 200€ ausgeben, wenn ich eine wirklich sauber und zuverlässig funktionierende Lösung wollte.

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Dafür erhalte ich einen Controller in einem soliden Gehäuse, dessen Kabeleinführungen verschraubbar sind und der alle Eingabebefehle aus der Philips Hue App einwandfrei umsetzt. Die Geräte sind ordentlich und stabil verarbeitet, einzig die Kabelklemmen könnten hochwertiger und leichter zu bedienen sein. Tipp an den Hersteller: Da gibt es gute Leiterplattenanschlussklemmen von WAGO, bei denen man sich nicht den Finger zerdrücken muss und die auch schmale Leiter gut fixieren. Leider ist der Controller auch nicht unbedingt kompakt, was dazu führt, dass ich ihn nicht hinter den Schrank setzen kann, wo er nicht auffällt, dazu ist das Gehäuse einfach zu dick, bzw. der Abstand zwischen Schrankwand und Wand einfach zu klein. Ich muss das Gerät also in den Schrank setzen und dafür die hintere Schrankwand durchbohren. Das hätte ich aber bei vier der anderen Controller auch gemusst. Insgesamt eines der hochwertigeren Elektroprodukte „made in China“.

Zu den inneren Werten: Beim Farbwechsel zwischen Rot und blau wechselt die Farbe nicht stumpf von jetzt auf gleich, sondern wechselt geschmeidig von Farbwert zu Farbwert. Gleiches gilt beim Aus- oder Einschalten der Controller: Das Licht dimmt beim Einschalten auf und beim Abschalten aus. Das Ganze wirkt also gewollt und hochwertig. Wenn ich das Licht auf Farbe Weiß stelle, kann ich die Farbtemperatur regeln, indem der LED-Controller die gelben oder blauen Farbanteile verringert oder erhöht. Gerade bei RGB-Streifen ist das bei vielen Controllern ein großes Problem, doch der teure Controller meistert auch diese Herausforderung zu meiner vollsten Zufriedenheit. Grund genug für eine positive Amazon-Rezension:

Und wie sieht es mit der Integration ins Smarthome aus?

Philips Hue hat eine großartige API für die Kopplung an externe Systeme. Meine Homematic hat die Hue Bridge im Netzwerk gefunden und ich kann die Hue-Controller nun sowohl aus der Hue-App als auch direkt aus der Homematic ansprechen. Das ist gerade dann toll, wenn man die Lichter zur optischen Signalisierung von Ereignissen benutzen will, siehe mehr dazu unten. Genauso einfach war die Kopplung an Amazons Sprachassistentin Alexa. Sprachkommandos wie „Alexa, Schränke blau“ oder „Alexa, Sideboard auf 50%“ funktionieren tadellos.

Nachdem ich also nun endlich ein vernetzbares und zuverlässiges System in Betrieb nehmen konnte, werde ich mich nun den nachfolgenden Projekten widmen:

– Rotes Blinklicht bei Alarm durch Alarmanlage
– Optische Signalisierung „Waschmaschine fertig“ durch dreimaliges blaues Blinken (erfolgreich umgesetzt)
– Optische Signalisierung „Türklingel“ durch dreimaliges grünes Blinken (eigentlich erfolgreich umgesetzt, wäre nicht der Klingelsensor defekt)
– Einbindung der Schrank LED-Beleuchtung in ein Ambilight-Szenario des Fernsehers

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